Du stehst da irgendwo in einer verlassenen Landschaft. Unter deinen Füßen vibriert ganz leicht der Boden. Und dann hörst du es: Da kommt ein Zug. Aber oh shit, das Gleis ist doch gar nicht frei. Da vorne, mitten auf dem Gleis, da liegen Zahlen: Ein Achtel, Zweidrittel, Hundertsechunddreißigstel. Alle Brüche der Welt liegen hier auf dem Gleis. Aber keine Panik, du kannst die Zahlen retten. Es ist noch etwas Zeit. Du kannst den Zug umlenken. Da ist nämlich noch ein zweites Gleis links daneben. Aber Moment, verdammt, da liegt auch was: Pi liegt da, Wurzel zwei. Alle irrationalen Zahlen mit unendlich vielen Nachkommastellen. Und jetzt: Rechts oder links? Links oder rechts? Rechts oder links? Welche Zahlen würdest du killen? Untertitel im Auftrag des ZDF für funk 2017. Ja, hallo und herzlich willkommen zu dieser Geschichte aus der Mathematik, die eigentlich gar keine richtige Geschichte ist dieses Mal, sondern ein philosophisches Mathe-Problem oder ein mathematisches Philosophie- Problem. Jedenfalls eine etwas andere Folge, weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ja auch Silvester ist und wir hier im Podcast ein bisschen zurückschauen wollen auf die vielen, vielen Geschichten aus der Mathematik, die wir euch 2025 erzählt haben. Wir, das bin ich, Carolin Breitschädel, und hier bei mir beziehungsweise digital zugeschaltet sind auch heute natürlich der Mathematiker Demian Naulgoos. Hi, Demian. Hey, Carol, alles klar? Ja, alles super. Und Manon Wischhoff, Mathe- Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft. Hallo, Manon. Hi! Manon und Demian, es gibt ja einen Grund dafür, dass wir in unserer Jahresrückschau irgendwelche Zahlen mit einem Zug überfahren beziehungsweise vor dem Überfahrenwerden retten wollen. Das ist eine längere Geschichte und die fängt damit an, dass wir in diesem Jahr zusammen auf einer Tagung waren. Eine Todestag-Tagung, um genau zu sein. Ja, ganz genau. Das war eine Tagung der Deutschen Mathematikervereinigung. Das ist die wichtigste Gesellschaft für Mathematik hier in Deutschland. Die macht halt jedes Jahr Tagungen. Und dieses Jahr gab es eine Tagung zum 100. Todestag von Felix Klein. Wenn ihr die letzte Folge gehört habt, dann erinnert ihr euch: Felix Klein, einer der wichtigsten Mathematiker im 19. Jahrhundert. Heute vor allem bekannt für eine ikonische Flasche, würde ich sagen, die nach ihm benannt ist: Die sogenannte Kleinsche Flasche. Manuel, ich fasse das hoffentlich richtig zusammen. Das ist eine Flasche, die kein Innen und kein Außen hat. Das ist das Besondere. Und die eigentlich nur im vierdimensionalen Raum existieren kann. Und wenn man die Kleinsche Flasche in 3D nachbaut, dann ist sie so komisch in sich selbst verschlungen. Ja, genau. Also das ist jetzt nicht ganz der richtige mathematische Fachausdruck, aber ich würde sagen, komisch in sich selbst verschlungen trifft es eigentlich schon ziemlich genau. Die gab es natürlich auch auf der Felix Klein Tagung, diese Kleinsche Flasche. Und das ist der Grund, warum wir letzte Folge über Felix Klein gesprochen haben. Und diese Folge hat aber was damit zu tun, dass du, Demian, auf der Felix Klein Tagung ein Spiel gespielt hast. Erzähl doch mal, was es damit auf sich hat. Ja, das hat wirklich Spaß gemacht. Also ich konnte auf der Tagung auf der Bühne als Teil der Veranstaltung ein Spiel spielen mit Anna Wienhardt und Jürgen Richter-Gebert. Das sind zwei sehr gute Mathematiker. Anna ist Direktorin hier am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig. Und Jürgen ist Professor an der TU München. Und die beiden sind auch super gut in Wissenschaftskommunikation. Deswegen hat es gerade mit den beiden super großen Spaß gemacht, dieses Mathe-Spiel zu spielen. Ja, ich habe es ja eben schon mal erklärt. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Zwei Gleise. Rechts liegt ein mathematisches Konzept, links liegt ein mathematisches Konzept. Und die Frage ist: Welches mathematische Konzept killst du jetzt, weil du da einen Zug drüber fahren lässt, beziehungsweise die Straßenbahn? Denn das Gedankenexperiment ist eigentlich als Trolley-Problem bekannt. Und Trolley, das ist im Amerikanischen eigentlich eine Straßenbahn. Das Trolley-Problem habe ich jedenfalls mit Anna und Jürgen gespielt. Und die beiden mussten sich jetzt immer einig sein: Also welches Konzept retten wir beide zusammen und welches Konzept retten wir eben zusammen nicht? Zum Beispiel die rationalen Zahlen oder die irrationalen Zahlen. Ja, genau. Damit haben wir angefangen. Also schauen wir mal: Das erste Beispiel als Experiment: Rationale Zahlen und irrationale Zahlen. Anna, möchtest du anfangen mit den rationalen Zahlen? Ja, kann ich gerne machen. Also ich denke, die rationalen Zahlen kennen wir ja wahrscheinlich alle. Wir kennen auf alle Fälle erst mal die ganzen Zahlen oder die natürlichen Zahlen: 1, 2, 3, 4, 5. Die lernen wir sehr früh kennen. Dann, wenn wir die Minus dazu nehmen, haben wir die ganzen Zahlen. Und wenn wir jetzt aber natürlich was haben, wie zum Beispiel 2 Kuchen, aber 10 Leute, kann man das natürlich nicht so einfach aufteilen mit ganzen Zahlen. Dann müssen wir die rationalen Zahlen einfügen. Also alles, was wir normalerweise als Brüche in der Schule lernen. Und dann eine ganze Zahl geteilt durch eine andere ganze Zahl gibt uns eine rationale Zahl. Dankeschön! Jürgen, wie sieht es mit den irrationalen Zahlen aus? Jetzt die undankbare Aufgabe: irrationale Zahlen. Es ist einfach der ganze Rest. Also wenn ihr euch den Zahlenstrahl vorstellt, da habt ihr halt ganz viele Punkte drauf. Und das, was du jetzt gerade präsentiert hast, ist ein sehr löchriger Käse. Das heißt, zwischen 2 Brüchen gibt es erstens noch viele Brüche, aber dazwischen gibt es noch viel, viel, viel, viel mehr irrationale Zahlen. Das ist ein bisschen ein irrationales Konzept. Aber es sind praktisch die Nachkommastellen, wo ganz beliebig viele ohne irgendeine Periodizität auftauchen. Und man kann beweisen, dass es davon unglaublich viel mehr gibt als von den rationalen Zahlen. Was nicht heißt, dass ich die Dinger gut finde. Okay, und wenn ihr euch jetzt für eins oder zwei entscheiden müsstet, was würdet ihr tun? Ich ganz klar für die rationalen Zahlen. Ich auch. Das ist so easy. Ich habe in meinem Leben noch keine irrationale Zahl gebraucht. Die einzige Zahl, wo man Symbole verwendet, vielleicht. Ja, du hast nicht gebraucht, dass es irrational ist. Ja, das vielleicht nicht. Aber du hast ja, ich meine Wurzel 2. Ja, und Wurzel aus dem Bruch. Die brauchen wir schon. Also ihr entscheidet euch für einen lächerlichen Käse. Ja, also die wollen die rationalen Zahlen retten. Ich hätte ehrlich gesagt die irrationalen Zahlen genommen. Warum das? Naja, also ich denke, das wäre super interessant, wenn wir nur die irrationalen Zahlen in der Welt hätten und dann die rationalen Zahlen so etwas wie entdecken müssten. Ja, das wäre schon cool. Dann wären Pi oder Wurzel 2 halt völlig normal und es wäre total intuitiv, was das für eine Zahl ist. Dann würde man dann zum Beispiel auf den Markt gehen und sagen: Hey, ich hätte gern Wurzel 2 Kilo Kartoffeln. Und wenn du sagen würdest: Nee, ein halbes Kilo reicht schon, dann wären alle so: Hä, was soll denn ein Halb sein? Also wenn wir keine rationalen Zahlen haben, dann haben wir auch natürlich keine natürlichen Zahlen. Also dann müssen wir sowas sagen wie: Hallo, willst du zu meinem Pi-Geburtstag kommen? Du würdest doch gar nicht selbst jemanden zu deinem Pi-Geburtstag einladen. Dann wärst du doch viel zu klein. Ja, was weiß ich. Ich wollte einfach nur so eine Veranschaulichung der Situation machen. Okay, dann sagen wir doch einfach mal: Hallo, ich werde morgen Wurzel aus 1000 Jahre alt. Ihr seid alle herzlich eingeladen. Danke, Demian, ich komm gerne. Ich bring Kuchen mit. Okay, aber mal unabhängig von diesem konkreten Trolley-Problem: Ich war ja auch dabei bei eurem Spiel. Und Anna und Jürgen haben ja auch immer so ein bisschen die mathematischen Konzepte erklärt, die sie da killen oder retten sollten. Und da ist mir nochmal klar geworden, wie sauschwer das ist, das gut zu erklären, wenn man das jetzt ohne Bilder erklären muss und man dazu halt nur eine Minute oder so Zeit hat. Ich soll erklären, was euklidische Geometrie ist. Das ist halt die Geometrie, in der der Satz von Pythagoras gilt, weil der eben auch dahin gemalt ist. Man kann es auch anders definieren: Das ist die Geometrie, die halt Euklid gemacht hat. Das ist die Geometrie, in der zu einer Geraden und einem Punkt es genau eine Parallele gibt. Und dann kann man es allerdings auch noch anders definieren im Sinne von Felix Klein. Das ist die Geometrie auf einer glatten Oberfläche ohne Krümmung. Und alles andere, da sind wir dann halt wahrscheinlich bei dem, was Anna gleich erklären darf. Anna? Ja, also nicht-euklidische Geometrie ist natürlich erstmal alles, was nicht euklidisch ist. Ja, da dachte ich auch so: Okay, cool, danke für die Erklärung. Dann ist ja jetzt alles klar. Also ja, schon gut, dass wir in diesem Podcast für jedes mathematische Konzept immer ein bisschen mehr Zeit haben, um das zu erklären. Ja, da bin ich auch wirklich echt froh. Also die beiden haben das wirklich super gut gemacht, finde ich. Aber ich merke halt auch echt immer, wenn ich hier eine mathematische Idee erklären will, das Wichtigste ist, dass ich genug Zeit dafür habe. Ja, und dass man für Leute, die jetzt von Mathe nicht so viel Ahnung haben, dann auch gute Bilder findet. Also zum Beispiel diese Erklärung eben: euklidische Geometrie ist die Geometrie auf einer glatten Oberfläche ohne Krümmung. Ja, da bin ich halt lost. Aber als sie das dann später nochmal mit einem Beispiel erklärt haben, mit der Geometrie auf der Erdkugel: Stell dir vor, wir würden sozusagen euklidisch auf der Kugeloberfläche agieren. Okay? Also die Flüge von New York nach Leipzig, die müssten dann wahrscheinlich irgendwo durch einen Tunnel gehen, um das einfach so geradlinig zu verbinden. Und das wäre schon schade. Das sind teuer. Das wären viele Löcher, die man bohren müsste. Und stell dir vor, nach Sydney sind wir wie beim Schweizer Käse, ne? Ich meine, das kann ich mir vorstellen. Ja, klar. Also die Erde ist eine Kugel. Und wenn ich da zwei Punkte verbinde, dann ist das halt eine gekrümmte Kurve. Das fand ich auch voll das gute Beispiel. Es war auf jeden Fall echt unterhaltsam, dem Interview beziehungsweise dem Spiel zuzuhören. Auch wenn ich jetzt nicht jedes Beispiel immer sofort verstanden habe. Aber vor allem, wenn ihr einen Mathe-Background habt, dann könnt ihr euch das komplette Interview auch nochmal anhören beziehungsweise durchlesen und nehmt wahrscheinlich ein bisschen mehr mit als ich. Das Interview findet ihr nämlich auf der Website von Spektrum und wir verlinken euch das natürlich auch nochmal in den Shownotes. Und was wir uns jetzt für diese Folge überlegt haben, ist: Wir machen einfach auch Trolley-Problems-Geschichten aus der Mathematik. Trolley-Problems 2025. Manon, Demian, mein erstes Geschichten aus der Mathematik Trolley Problem für euch ist: Geschichten oder Mathematik? Okay, das ist jetzt ein kleines bisschen gemein, Caro. Das ist ja so wie wenn zwei Geschwister fragen: Mama, Papa, wen hast du lieber, mich oder die Schwester? Was denkst du, Manon? Ja, irgendwie schon. Also ich bin ein bisschen befangen. Ich höre halt super gerne Demians Geschichten immer zu, weil das auch der Teil ist, wo ich mich halt nicht gut auskenne. Wenn du dich mal zurücklehnen kannst, gib’s doch zu. Ja, und ich halt dafür nicht recherchieren muss, weil ich finde, geschichtliche Sachen zu recherchieren ist oft echt super schwer. Und ja, genau. Also das ist persönlich mein Lieblingsteil, ohne jetzt einfach Demian zu sehr loben zu wollen. Es ist natürlich auch eine Fangfrage. Das eine würde ja und das andere überhaupt nicht funktionieren. Ja, genau. Das wollte ich auch sagen. Also natürlich ist es ja irgendwie, sagen wir mal, auch ein Teil der Hauptaussage unseres Podcasts, dass alle mathematischen Erkenntnisse schon irgendwie so ein bisschen Menschlichkeit, ein bisschen eine Geschichte eines Menschen im Hintergrund haben. Und dass natürlich diese Menschen und ihre Motivationen und so weiter die Mathematik dann ausmachen und auch Teil der mathematischen Ergebnisse sind. Und umgekehrt, viele der Geschichten sind halt deswegen zu verwandt, weil auch super wichtige Mathematik dahinter steckt. Und ich finde es halt irgendwie total lustig, so einen Supergenie zu haben, der dann irgendwie total verpeilt durch die Geschichte geht und das Leben stolpert. Und dann ist es aber halt wichtig, weil der Typ halt auch super wichtige Mathematik erreicht hat. Ja, und wo steuerst du jetzt den Zug hin, Demian? Achso, also ich muss halt sagen, ich persönlich genieße halt die Geschichte so sehr. Also ihr wisst, ja, dass ich die ganze Zeit, also ich schicke euch ja die ganze Zeit so alte Seiten von irgendwelchen uralten Büchern und bin super happy, wenn ich ein uraltes Buch in einem Antiquariat gefunden habe. Ich persönlich gehe auch wieder Richtung Geschichten, aber weil ich das selber so sehr genieße, mich da hineinzuwieseln. Manon, du lässt auch die Mathematik überfahren, verstehe ich das richtig? Ja, ich hoffe, ich darf trotzdem noch im Podcast bleiben. Ich werfe mich für euch in die Bresche und ich werde die Mathematik überleben lassen. Es sieht mir nicht ähnlich, niemand hätte es von mir erwartet, aber nach anderthalb Jahren Geschichten aus der Mathematik bin ich es nun, die einzige Nicht-Mathematikerin, die hier die Mathematik retten muss. Aber gut, gerne geschehen für den Podcast, für das Überleben des Podcasts. Okay, nächstes Trolley-Problem, vor allem an Manon diesmal: Mathe oder Physik? Nachdem ich vorhin schon die Mathematik gekillt habe. Ja gut, da bin ich natürlich auch wieder befangen, und zwar weil ich ja eigentlich, also ich habe ja Mathe und Physik angefangen zu studieren, aber ich habe nur Physik fertig gemacht. Das ist alles Gelaber, wir brauchen Entscheidungen. Ja, aber ich muss sagen, ich finde die Physik oft für die Anschauung sehr gut, aber irgendwie ist die Mathematik das, was halt wirklich das so spannend macht, weil es ja auch nochmal was ganz anderes ist. Und ich habe die Mathematik auch durch meinen Job als Redakteur nochmal richtig lieben gelernt. Und deswegen kille ich die Physik. Arme Physik, wir werden einen Trauermarsch organisieren. Es war uns eine Ehre. Okay, und was ist, wenn ich euch jetzt fragen würde, ob ihr euch für die Kleinste Flasche oder das Haus vom Nikolaus entscheiden müsstet? Okay, das ist schwierig, weil es irgendwie ein bisschen zusammenhanglos ist, die beiden. Das sind ja unsere zwei letzten Folgen. Also ich glaube, ich finde die Kleinste Flasche aus mathematischer Hinsicht viel interessanter. Da kann man sehr viel in unterschiedliche Richtungen damit gehen. Oder Manu? Ne, also doch, du hast recht mit dem, was du sagst, aber ich würde definitiv die Kleinste Flasche killen, ohne darüber nachzudenken. Genau deswegen, weil du nicht nachdenkst, dass du die Flasche hängst. Nein, weil man mit dem Haus vom Nikolaus richtig schön Leute ärgern kann, wie ich zum Beispiel bei Spektrum gemacht habe, als ich die gebeten habe, das Haus vom Nikolaus zu malen. Alles klar, da bin ich bei deiner Meinung. Ich bleibe trotzdem bei der Kleinsten Flasche, aber ja, ich verstehe deine Gedanken. Und wenn ihr zurückschaut auf dieses Jahr 2025: Halt, Caro, du musst dich auch noch entscheiden: Kleinste Flasche oder Haus vom Nikolaus? Also ich muss sagen, das Haus vom Nikolaus, da habe ich die Mathematik besser verstanden und ich fand das sehr bildhaft. Und naja, die Kleinste Flasche, obwohl war das Mathematik? Eigentlich hast du erklärt, wie sie aussieht. Manu, was hast du überhaupt gemacht in der Folge? Du hast gar nichts gemacht. Es war der Caro nicht genug Mathe, ich sehe schon. Das Tempo wird angezogen. Also nichts gegen den Kleinsten Elefanten, aber sich was 4D mäßiges in einer dreidimensionalen Welt vorzustellen, ist irgendwie nicht so bildhaft. Aber andererseits, ich würde mir die Kleinste Flasche, lacht mich nicht aus, ich habe sie nicht mal ganz verstanden, aber ich habe danach gegoogelt und geguckt, wie teuer ist so was, weil ich möchte auch vielleicht so angeberische Person sein, die geheimnisvolle Skulptur zu Hause stehen hat und alle Menschen damit beeindruckt. Also ja, hm. Wie viel kostet die denn? Ich frage vor allem Freunde: Um die 30, 40 Euro oder? Ja, es kommt drauf an, in welcher Größe. Aber wir müssen noch schnell so einen, wie heißt es, wenn man so einen Link erstellt, wo dann unsere HörerInnen draufklicken und wir bekommen alle Geld. Also genau, aus finanziellen wirtschaftlichen Gründen würde ich das Haus vom Nikolaus killen, weil offensichtlich können wir mit einer Kleinsten Flasche mit den Geschichten aus dem Mathematik-Logo noch ein bisschen Kohle machen. Bevor ich hier weiter festgenagelt werde: Also wenn ihr zurückschaut auf dieses Jahr, ein Jahr Geschichten aus der Mathematik, welche Folge würdet ihr denn niemals killen? Also soll ich oder willst du zuerst, Manu? Fang du erstmal an. Ich glaube, ich würde eine Folge nehmen, die wir, also die eingesprungen ist, weil wir eine andere gekillt haben, tatsächlich. Und zwar hatten wir schon was anderes fest eingeplant und Demian und ich waren auf einer Konferenz in Heidelberg und auf einmal mussten wir aus diversen Gründen ganz schnell eine Folge vorbereiten und haben dann uns entschieden, als Notnagel quasi eine Folge zu Ken Keeler und dem Futurama-Theorem zu machen. Ich habe eigentlich gedacht: Boah, mal gucken, wenn die so mit heißer Nadel gestrickt ist, wie gut das überhaupt wird. Und ich muss sagen, vom Hören her hat die mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Also ich fand es super witzig und ja, fand es auch schön, was für Zuschriften wir bekommen haben oder Geschichten, die wir gehört haben, dass Jugendliche das nachgerechnet haben. Das finde ich total schön. Ja, finde ich auch. Und das ist die Frosch-Folge. Ja, also mir persönlich ist es auch wichtig, wenn wir mit unserem Podcast, sagen wir mal, konstruktive Kritik ausüben, wenn es um die mathematische Community angeht. Das ist mir persönlich super wichtig. Und in diesem Kontext zum Beispiel fand ich die Numberphile-Folge super cool. Da ging es ja darum, dass ein paar Leute einfach ein YouTube-Video gemacht haben und die ganze mathematische Community total ausgerastet ist und nicht wirklich fair war. Und wo ich halt denke: Leute, wir können doch vielleicht noch zivilisiert miteinander umgehen. Und ich würde halt die Folge nehmen, weil ja konstruktive Kritik ist wichtig. Ja, die mochte ich auch. Ich kann mich auch gerade nicht entscheiden, weil ich finde, wir haben so schöne Folgen gemacht, die so im Mehr und im Hier und Jetzt verankert sind. Und mir hat es auch immer voll Spaß gemacht, mich dann noch unnötig lange, nein, nicht unnötig lang, aber länger durch irgendwelche YouTube-Videos zu klicken und dann da noch irgendwelche O-Töne rauszusuchen. Das hat mir zum Beispiel auch bei der Folge über Michael Attia fand ich das total spannend, weil er halt auch so ein lustiger Redner ist, einfach auch wenn nicht das inhaltlich, was er so erzählt hat. Ja, ich kann dann immer so mäßig folgen, aber trotzdem macht mir das Spaß, mir das einfach anzugucken und zuzuhören. Genauso wie bei den Numberphile- Leuten. Also gut, die wollen das natürlich schon eigentlich erklären, dass auch Menschen wie ich, die Mathematik nicht so viel am Hut haben, das verstehen. Geht so manchmal, muss ich sagen. Aber trotzdem hat es total Spaß gemacht, mir die Folgen von denen anzugucken, weil man einfach merkt, wie viel Spaß die selbst auch dabei hatten, diese Videos aufzunehmen. So wie ja auch wir oft fast ein bisschen zu viel Spaß haben beim Aufnehmen der Folgen. Da leite ich jetzt gerade mal über zu Momenten bei der Aufnahme, in denen wir eben hier und da auch mal ein bisschen rumstolpern und die wir dann im Schnitt im wahrsten Sinne des Wortes killen. Beziehungsweise, weil ich nicht so die geborene Killerin bin, schneide ich die natürlich fein säuberlich raus und hebe die auf, weil man weiß ja nie, wofür man die nochmal gebrauchen könnte. Ich glaube aber, wenn ich alles aufgehoben hätte an Outtakes, was sich so angesammelt hat, dann hätten wir mittlerweile so 10 Stunden Content, in denen wir uns einfach x-mal versprechen. Aber so ein paar Sachen, genau, haben wir in letzter Zeit ja auch schon geteilt. Jetzt würde mich aber interessieren: Was ist denn euer Lieblingsmoment, den wir am Ende gekillt haben? Also für mich wäre es die eine Folge, ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, welche das war, wo ich am Anfang sage: Hey, Caro, wie geht’s? Und ja, du irgendwie einen totalen Ausraster bekommst. Das fand ich auch sehr amüsant, muss ich sagen. Ja, ich habe nochmal nachgeguckt, das war die FairMaf-Folge. Da hatte ich halt einen kleinen Hänger vielleicht. Deshalb schaue ich mir mit Demian Naulgoos an, wie FairMaf sich als Hobby-Mathematiker in der Welt der großen Denker so geschlagen hat und wem er dabei auch auf den Schlips getreten ist. Hallo, Demian. Hey, Caro, wie geht’s? Darauf kann ich nicht antworten, das steht nicht im Skript. Oh Gott, Demian, doch keine spontanen Fragen! Ach, du Schreck, das habe ich so erwartet. Entschuldigung, ich weiß jetzt nicht, wie ich dann die Überleitung hinkriege. Privat, beruflich, ich weiß nicht, wie soll ich darauf antworten? Ehrlicherweise ist es gerade eine schwierige Phase, aber naja, reden wir über FairMaf. Der hat es ja auch nicht leicht. Ach, du Schreck! Oh Mann! Ich habe schon gemerkt, du wolltest mich jetzt auch am Anfang dieser Folge ein bisschen triggern, Demian, aber ich bin da souverän darüber hinweggegangen. Manon, was ist dein Lieblings-gekillter Moment? Wir haben es vorhin schon angedeutet: Es ist der Demian-Frosch-Moment, der sich ergeben hat in der Futurama-Folge. Demian, möchtest du vielleicht sagen, warum das so extrem lustig war? Also das war ja in der Futurama-Folge und da haben wir im Mathe-Teil, sagen wir mal, dieses Theorem nachgespielt. Und dafür brauchten wir halt zwei Dummies. Und ich sollte halt beide Dummies spielen. Und damit man sich die beiden halt unterscheiden kann, sollte ich halt zwei unterschiedliche Stimmen machen. Und irgendwie hast du mich, Manon, dann irgendwie davon überzeugt, dass ich eine Frosch- Stimme machen soll. Und ich habe das halt gemacht und ich dachte, wir würden irgendwann mal früher oder später irgendwie darauf eingehen, irgendwie kontextualisieren oder dass man das irgendwie verstehen würde, was ich da gemacht habe. Aber da hatte ich am Ende gar keinen Text mehr. Und dann blieb das einfach so, dass ich mitten aus dem Nichts mit einer Frosch-Stimme irgendwas Blödes sage und das wird dann überhaupt nicht erklärt und die Hörer sollen einfach ja sagen: Okay, cool. Das ist so. Jetzt Demian zwei mit extra tiefer Stimme. Er darf auch extra hoch sprechen, Hauptsache man hört einen Unterschied. Überrasch uns, Demian, überrasch uns! Du kannst auch den Frosch-Demian machen. Was ist das? Was ist der Frosch-Demian? Random, was ist meine Frosch-Stimme? Mann, er hat ganz besondere Talente. Der kann auch Stimmen machen. Ich glaube, wir haben uns heute ein bisschen näher kennengelernt. Okay, können wir bitte anfangen? Demian hat sich am Ende ein bisschen aufgeregt. Er hat mich in den Frosch reingetrickst. Richtig so. So gehen wir hier miteinander um. Running Gags auf Kosten der anderen. Man merkt ja, dass du zum Glück auch über dich selbst lachen kannst, Demian. Ja, ich glaube, ja, ein bisschen. Da hätte ich direkt noch einen Ton. Ich sage nur: Nikolaus-Experte. Und Demian, du so als promovierter Mathematiker bist du auch voll gut im Haus vom Nikolaus. Aber klar, natürlich, ich bin der Nikolaus-Experte hier. Also nee, ehrlich gesagt, ich bin als… Du hast es so creepy gesagt. Ich bin der Nikolaus-Experte hier. Kann man nicht sagen. Machen wir lieber weiter. Ja, also wir hatten echt, echt viele solcher Momente. Neben einfachen Versprechern auch Momente, wo man sich eben mal kurz vertut. Oder auch gerade, wenn ich auf mich selber schaue, gibt es Momente, wo so offensichtliche Totalhirnausfälle stattgefunden haben. Und ich habe auch zwei solche Momente. Ich musste aber ein bisschen schummeln, weil mir ist aufgefallen, die kommen eigentlich aus Dezember 2024. Und da war zum einen die Gauss-Folge. Und da warst du neben mir gerade so richtig im Erzählmodus. Und ich habe dir zugehört und war so: Erzähl mir mehr. Und du warst dann irgendwie ein bisschen verwirrt. So ist es auch bei der Geschichte, die du zu Beginn der Folge erzählt hast. Ob sie jetzt … „Soll ich das nochmal machen? Nee, ich habe nur ein Geräusch.“ „Ich wollte natürlich eine Gesprächsatmosphäre schaffen. Der so irritiert: Aha, ich heuchle hier Interesse, Demian. Normale Gespräche hier. Und dann gab es ja auch einfach Momente der totalen Albernheit. Und da möchte ich auch gerne noch einen zum Besten geben. Zu meiner Verteidigung: An dem Tag bei dieser Aufnahme, was ihr jetzt gleich hört, da hatte ich Frühschicht vor der Aufzeichnung. Das war die Aufzeichnung für die Maria Stewart-Folge. Und ich war ein kleines bisschen übermüdet. Und das wirkt sich dann halt auch aufs Humorzentrum aus. Achso, das ist mein Mikrofon in meinen Ständen. Sekunde, Sekunde. Da, ich bin wieder brav. Entschuldigung, ich war schon lange wach. Und wenn du… Aber immerhin, lacht man nur auf. Oh, im Himmel. Ja, muss auch sein. Also ja, wir können nicht nur Geschichten erzählen und Mathe erklären, wir können auch ziemlich gut Quatsch machen. Das ist doch auch schön!“ „Wir sind ja in den Geschichten aus der Mathematik auch ziemlich durch die Jahrhunderte gesprungen. Die älteste Geschichte, die haben wir Anfang des Jahres erzählt, da ging es um Aristoteles. Und der hat von 384 bis 322 vor unserer Zeitrechnung gelebt. Ja, dann hatten wir Geschichten, die im 14., 15., 16., 17., 18., 19. und 20. Jahrhundert gespielt haben. Und dann auch einige quasi neuere Geschichten, in denen wir auch viele popkulturelle Phänomene in der Mathematik oder mathematische Momente in der Popkultur besprochen haben. Wir haben ja gerade schon kurz über Numberphile gesprochen. Und daneben fällt mir dann zum Beispiel noch Cleo ein. Das fand ich auch total spannend. Und das zeigt ja auch, dass Streits oder Shitstorms, die in der Mathe-Community passieren, selbst zu so etwas wie Popkultur-Phänomenen werden können. Und andersherum haben wir aber in Folgen wie über Ramanujan und Futurama gezeigt, dass Mathe natürlich auch in der Popkultur verhandelt wird. Also, Manon, Demian, wenn ihr euch entscheiden müsstet: Simpsons oder Futurama? Ich bin großer Futurama-Fan, muss ich sagen. Also Simpsons kenne ich nicht so gut.“ „Absolut, Futurama, absolut 100 Pro! Ich bin auch der absolute Mega-Futurama-Fan. Ich habe euch mal ein Foto geschickt, dass ich einen Bender-Kopf habe, also mit den ganzen DVDs drin. So ein großer Fan bin ich dann doch nicht, muss ich zugeben.“ „Hörbu, hätte ich nicht gedacht. Beide lassen einfach so die Simpsons überfahren. Futurama hat ja diese Science-Fiction-Vibes, dass die ganz oft ein kleines bisschen Wissenschaft mit dazu haben. Und wenn sie halt so ganz kleine geschickte Witze machen, die man aus wissenschaftlicher Perspektive irgendwie genießen kann, dann macht das, denke ich, schon mal was mit einem, wenn man halt in der Wissenschaft zu Hause ist. Ich bin nicht in der Wissenschaft zu Hause. Vielleicht sollte ich ja sagen, statt zu nicken, ich schaffe mal Atmosphäre. Vollkommen totenstillig. Interessiert mich nicht. Ich habe vollkommen den Faden verloren. Ist gut. Apropos Futurama: Wenn ihr schon beide jetzt die Simpsons killen wollt und euch so eindeutig für Futurama entscheidet, Manon hatte da ja auch in Futurama noch einen kleinen Lieblingsmoment beziehungsweise ein kleines Lieblings-Easter Egg. Das hatte was mit Hachiko zu tun. Ja, mit dem Hund! Also über diese Futurama-Folge, die es gibt, wo dieser Hund Hachiko eigentlich an ihn angelehnt eine große Rolle spielt. Und das war der ehemalige Hund von Fry, der einfach jahrelang auf ihn gewartet hat, als Fry eingefroren wurde und in die Zukunft geschickt wurde. Und man sieht diesen Hund immer wieder, wie er bei allen Jahreszeiten draußen sitzt und auf Fry wartet. Das ist so traurig!“ „Es ist nicht nur in Futurama ein emotionaler Moment. Auch als du es in der Aufzeichnung, da waren wir ja alle zusammen im Studio, erzählt hast, war das ein emotionaler Moment. Und meine Reaktion, die wir dann vom Trolley überfahren lassen haben, war nicht so emotional. Das ist auch noch eine wahre Geschichte, angelehnt nämlich an den Hund Hachiko, der in Japan lebte und nach dem Tod seines Besitzers immer wieder auf ihn am Bahnhof gewartet hat. Und der hat jetzt eine Statue, die man am Bahnhof in Shibuya bewundern kann. Ich bin ganz ehrlich, ich verstehe nicht, was es mit Physik zu tun hat. Gar nichts. Aber es geht doch um Easter Eggs! Ja, das ist ein Easter Egg auf Hachiko. Ach so, aber ich dachte, du… Aber die hat doch aber gesagt… Sorry, ich war die ganze Zeit… Aber was hat es mit Physik zu tun? Aber wie, du hast doch noch ein Herz neben Physik. Das passiert doch alles. Entschuldigung, ich hab’s aber nicht gecheckt. Ich dachte, bin ich zu dumm? Aber wir haben wieder was gelernt. Manon und Demian haben noch ein Leben und Interessen neben Physik und Mathematik.“ „Stimmt, wir mögen beide Hunde sehr. Demian hat sogar einen. Stimmt, Hundebellen hatten wir auch schon in Aufnahmen. Es kam schon alles vor. Aber nehmen wir es ernst, ich hab schon auch über euch was gelernt. Also ja, dass ihr noch andere Interessen habt, natürlich eigentlich klar. Aber bevor ich mit euch in diesen Podcast gegangen bin, bevor wir die erste Aufnahme gemacht haben, hatte ich echt einen großen Respekt vor dem ganzen Projekt, also vor den Geschichten großer MathematikerInnen und ganz besonders vor der Mathematik ganz konkret, weil ich da auch leicht aus meiner Schulzeit geschädigt bin. Und auch wenn wir uns schon ein bisschen kannten, auch vor euch einfach als so Mathemenschen, da dachte ich am Anfang immer: Okay, Caro, reiß dich zusammen, mach einen seriösen Eindruck. Da wird Manon und Demian dich auch ernst nehmen hier im Studio. Und dann hab ich gemerkt: Ah, okay, die verstehen zwar krass komplizierte Dinge, die mir voll fremd sind, und die können das dann auch noch erklären, aber man kann halt auch Quatsch mit denen machen und rumalbern und Outtakes sammeln. Und das finde ich richtig schön. Und wenn die HörerInnen genauso viel Spaß an diesen Momenten hatten, übrigens die wir leider killen mussten, dann bleibt man am Ende dran, weil ganz vielleicht gibt es da noch ein kleines Best-of-Momente, die es nicht in den Podcast geschafft haben.“ „Ich wollte gerade sagen, als du gesagt hast, ja am Anfang, da hatte ich so furchtbar viel Respekt vor der Mathematik. Und dann habe ich Manon und Demian kennengelernt. Und dann hatte ich keinen Respekt mehr. Wenn die das können, ich habe den Respekt verloren in dem Podcast. Naja, Leute, ich habe auch noch ein Trolley-Problem mitgebracht, Caro. Vielleicht möchtest du das auch beantworten. Okay, also du darfst dich jetzt entscheiden: Auf dem einen Gleis liegen super abstrakte, komplizierte Mathe-Konzepte, aber mit Gebäck. Also wie in der Folge zu Mariam Mirzahani, wo es dann darum ging, sich hochdimensionale Donuts vorzustellen. Oder willst du doch lieber die auf dem anderen Gleis, die etwas einfacheren Konzepte irgendwie behalten, ohne Schokoguss, ohne Glasur, aber wie sie halt eben beim Haus vom Nikolaus vielleicht waren? Im Zweifel würde ich immer auf Donuts gehen, glaube ich. Weil ich muss ganz ehrlich gestehen, ich habe halt kein Mathe-Gehirn. Zahlen und sowas, das ist fast wie Geografie und Orientierung. Es fliegt mir wieder davon aus meinem Gehirn raus nach ein paar Wochen. Also ich habe viel über Mathematik gelernt. Ich habe auch was über Mathematik gelernt, aber ich könnte es jetzt nicht nochmal erklären. Woran ich mich aber noch erinnere, ist auf jeden Fall: Ah ja, Mirzahani, die macht was mit Donuts. Also glaube ich, ist es so, wie mein Gehirn bildhaft funktioniert. Da würde ich die einfachen Konzepte überfahren lassen, weil die anderen, glaube ich, noch ein bisschen mehr Spaß machen einfach. Cool, cool, finde ich sehr cool!“ „Space-Katzen zum Beispiel hatten wir auch. Lange ist es her. Und von mir gibt es noch eine Frage. Stopp! Möchtest du auch Space-Katzen, Donuts, Brezeln und kleine Elefanten? Oder möchtest du das Haus vom Nikolaus? Nein, ich wollte meine Frage stellen. Ja, aber du musst auch erst noch antworten. Ach so, nein, nein, nein. Ich mag die crazy Analogien. Deswegen bleibe ich mit dem Gebäck und mit den Space-Katzen und mit dem kunterbunten Kuriositätenkabinett von Manu. Gut, sind wir uns da einig? Weg mit den einfachen Mathe-Konzepten, kleines 1×1 ohne uns. Okay, ich habe noch Fragen. Und zwar jetzt bei den Geschichten wollte ich mal einfach so in den Raum werfen: Eher historische Figuren, die, sagen wir mal, wichtige Persönlichkeiten der Mathematikgeschichte sind, oder eher, ich sag mal, nicht unbekanntere, aber irgendwie so moderne Geschichten, wo wir eher über das Hier und Jetzt sprechen? Auch da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Weil einerseits, also gerade wenn man die Redaktion für so einen Podcast hat, dann fragt man sich ja auch häufig: Okay, was wollen denn die HörerInnen hören? Was klicken die wohl an? Und da ist eher die Erfahrung, außer man hat dann irgendwann so ein Stammpublikum: Hey Leute, cool, dass ihr da seid, die natürlich jede Folge anhören, weil sie wissen, das wird sowieso spannend. Aber am Anfang war es, glaube ich, schon eher so, dass die großen Namen, also die ziehen halt eher. Da wird dann eher draufgeklickt. Also mir geht es zum Beispiel auch so, wenn ich andere Podcasts höre und dann sehe: Ah, da geht es um irgendwas, wo ich schon mal von gehört habe und das finde ich spannend, dann klicke ich eher drauf, als wenn es mir persönlich gar nichts sagt. Aber ich weiß ja jetzt, ich habe auch dazugelernt hier durch diesen Podcast, dass das ein Trugschluss ist und dass die Sachen, die einem vorher gar nichts sagen, ganz genauso spannend sein können oder sind. Oh nein, ich will mich nicht entscheiden. Demi, jetzt rede ich hier seit zwei Minuten um den heißen Brei, um die Zugweiche herum. Setz du Gras in großer Geschwindigkeit!“ „Oh nein, du musst dich jetzt entscheiden. Naja, die aktuellen, die gäbe es ja gar nicht, wenn es die alten nicht gäbe. Die haben ja schon die Grundlage für alles gesetzt. Guck mal, ich rede mich jetzt raus, indem ich das mir logisch erschließe. Dann würde ich sagen, wir müssen die Aristotelisten, Gausse und Gödels am Leben halten, weil darauf baut ja einfach total viel auf. Alles klar. Und Manon?“ „Ja, mich hat das tatsächlich gerade auch zum Nachdenken gebracht, Caro, was du gesagt hast, weil ich erkenne es auch an meinem eigenen Verhalten bei anderen Podcasts, dass ich auch meistens die Sachen anklicke, wo ich schon vage etwas weiß, weil ich mir denke, das wollte ich ja schon immer irgendwie wissen oder so. Und wenn da so unbekanntere Personen sind, höre ich es mir oft erst mal nicht an. Aber eigentlich ist es ja, ich sage jetzt etwas ganz Ketzerisches, aber wenn wir jetzt über jemanden berichten, der vielleicht nicht ganz so bekannt ist, dann steckt da meistens eine knalle Geschichte dahinter. Und das ist bei anderen Podcasts wahrscheinlich ja auch so. Deswegen sollte ich mir vielleicht das mal angewöhnen, eher die Underdogs anzuklicken, auch anstatt das immer selbst zu predigen. Genau, deswegen gehe ich jetzt auf die Neuen. Alles klar!“ „Wenn wir hier schon bei so Protagonisten unserer Folgen sind, gibt es da denn irgendeinen oder irgendeine, der oder die euch ganz besonders beeindruckt hat? Oh, das sind schwierige Fragen. Schreck! Ach du Schreck! Was mich jetzt besonders beeindruckt hat, natürlich, war… aber das ist auch wieder natürlich ein bisschen Befangenheit, weil wir mit ihr persönlich gesprochen haben. Das war die Geschichte von Mura Yagason. Genau, weil sie uns das halt so geschildert hat und das was komplett Ungewöhnliches war und die so in unserem Alter, sage ich jetzt mal grob, ist von uns allen dreien und genau erzählt, wie sie für drei Tage in Russland ins Gefängnis gegangen ist und sich da auf Mathe konzentrieren wollte und das nicht so ganz geklappt hat, wie sie sich das vorgestellt hat. Ja, auch zum Beispiel so eine Folge, wo der Name den wenigsten wahrscheinlich irgendwas gesagt hat, aber wo sich halt echt eine spannende Geschichte und einfach eine super sympathische Mathematikerin und Protagonistin hinter der Folge verbirgt. Also Leute, anhören! Bei mir ging es in eine ähnliche Richtung, aber mit einer anderen Antwort, und zwar Pat Henrahan. Und ich denke, es hat auch damit zu tun, dass ich mich halt mit ihm persönlich unterhalten habe für dieses Interview. Und ich denke, man nimmt so viel mehr mit, wenn man mit den Personen redet und man sich mit denen zusammenhockt. Und das sind vor allem auch interessante Menschen, die sehr gut erst mal kommunizieren, aber auch sehr viel zu sagen haben. Und ich denke, da leisten wir auch was Neues, wir tragen was Neues dazu bei. Das sind ja alles Geschichten, die, sagen wir mal, noch eher unbekannt sind. Wenn ich länger darüber nachdenken würde, glaube ich, würde ich eine andere Antwort geben, wenn ich mich jetzt selber fragen würde. Aber spontan muss ich an Florence Nightingale denken. Ich konnte mich jetzt nicht direkt mit ihr identifizieren, weil ich sie einfach so super krass fand, aber ich dachte: Ja, was für eine krasse Frau, was für ein krasser Mensch einfach! Kann man natürlich über die vielen anderen auch sagen. Aber ja, ich glaube, weil sie einfach echt schwierige Startschwierigkeiten hatte, wie ja auch Emmy Noether und wie so viele eigentlich. Aber Florence Nightingale ist mir echt in Erinnerung geblieben, dass sie so auf eigene Faust einfach was verändern wollte und das einfach gemacht hat. Und ich bin so in diese Geschichte eingestiegen und habe auf einmal so drei Jahre Krimkrieg recherchiert, wo ich dachte, das ist jetzt eigentlich für die Geschichte gar nicht relevant und das ist am Ende auch gar nicht im Skript gelandet. Aber ja, man kann schon echt krass in so Tunneln landen, wenn man einmal mit Recherche anfängt. Ich glaube, da könnt ihr beide und wahrscheinlich vor allem Demian auch ein Lied von singen, wenn du in so Bibliotheken absteigst oder so.“ „Ich finde es ganz wichtig. Du hast mir irgendwann mal gesagt, dass du es ganz lustig fandest, dass du ab und zu mal so eine kleine Nachfrage machst. Demian, kannten sich Gödel und Hilbert vor 1910 oder irgendwie sowas, so ganz ultra spezifisch? Und ich antworte: Ja, ich gebe noch Bescheid. Und du machst halt so weiter und wir skripten und am Ende ist alles schon ready. Und irgendwann mal melde ich mich: Ja, sie kannten sich. Es gab da diese Konferenz, von der kein Mensch weiß. Und ich weiß auch gar nicht, woher ich diese Info habe. Aber da sind sie und da waren die beiden und da haben sie sich kennengelernt. Und dann sagst du: Ja, das ist schon längst vom Skript raus. Ja, ich habe mich verrannt. Demian, danke für die Info. Ist spannend, aber sorry, habe ich selbst gemerkt.“ „Was war denn die anstrengendste Recherche? Also erstmal in deine Richtung, Demian. Bei mir ja, also bei mir auf jeden Fall Fibonacci. Also es gibt unterschiedlich schwierige Recherchen. Also zum Beispiel Emmy Noether war unglaublich schwierig, weil es halt um den Nationalsozialismus geht und den Antisemitismus des Nationalsozialismus. Und da möchte man natürlich die Recherche der Größenordnung der Tragödie halt anpassen und alles so gut wie möglich machen. Aber bei Fibonacci gibt es halt so wenig Quellen. Und alles, was wir von Fibonacci wissen, wissen wir von einem Buch. Und dieses Buch wurde erst, ich glaube, vor erst so 20 Jahren ins Englische übersetzt. Und das ist so lose und das war wirklich… Es war eine Geschichte, die wurde immer wieder von den Hörern irgendwie so als Wunschfolge erwähnt. Also hatten wir gesagt: Okay, das machen wir. Aber dann habe ich angefangen zu lesen und ich konnte nichts finden. Und ich sage so: Hallo, was mache ich jetzt? Was mache ich aus meinem Leben? Die ist dann gut geworden, würde ich sagen. Die war ganz schön, aber das war super schwierig für mich. Ja, ich habe da auch sehr viel über das Zahlensystem gelernt und über die arabische Welt und überhaupt über Geschichte, wie sich Wissen verbreitet hat. Und also ja, man lernt oder zumindest in der Recherche habe ich nicht nur was über MathematikerInnen und Mathe gelernt, sondern auch über wirklich ganz andere Sachen. Aber Manon, was war denn bei dir so die größte Herausforderung? In welcher Folge, wo du dachtest: Scheiße, wie soll ich denn diese Mathematik oder dieses Konzept herunterbrechen?“ „Oh, da ganz unterschiedlich. Also ich sage mal, meine Top zwei, die ultra verschieden sind. Das eine war auf jeden Fall Nikosor Dan, also der rumänische Präsident, weil der halt gar nicht so viele Paper bisher publiziert hatte und das auch nur in einem sehr, sehr, sehr speziellen Bereich, also Arakelov-Geometrie, von dem ich noch nie gehört hatte vorher. Und ich dachte: Oh mein Gott, was mache ich jetzt? Ja, genau, das war das eine. Das andere war lustigerweise die Kurta, also diese Rechenmaschine, weil ich dachte: Okay, Mist, ich muss jetzt irgendwas beschreiben, wie das so aussieht, was Mechanisches. Und ich kann das selbst irgendwie mir so super schwer vorstellen. Musst du irgendwie das mir angucken. Und bis ich das gecheckt habe und dann dachte ich: Ja, und dann erkläre ich da, wie die 1 plus 2 rechnen oder was? Also ich hatte auf einmal so voll die Sinnkrise und habe noch Demian geschrieben: So Gott, was tue ich nur? Und dann habe ich aber gemerkt, dass es ja doch irgendwie mir geht. Kurz Panik! Ja, aber alles, wo man, wo halt so was zum Anschauen extrem helfen würde, ist natürlich gerade in einem Podcast dann schwer zu übersetzen. Ja, voll! Sonst würde man nicht plötzlich über Elefanten sprechen, deren Rüssel in ihren Darm verschwinden.“ „Ja, und an dieser Stelle noch an alle unsere lieben Hörerinnen und Hörer: Auch von euch würden wir gerne wissen, in all den Trolley-Problemen, die wir heute thematisiert haben, wie würdet ihr euch entscheiden? Was waren eure Lieblingsfolgen des Jahres? Wo hattet ihr die größten Aha-Momente in der Mathematik oder welche Geschichten fandet ihr besonders spannend? Genau, was wir nicht wissen wollen, ist, welche Folgen ihr killen würdet. Das könnt ihr schön für euch machen. Ja, das war unsere etwas andere Geschichte aus der Mathematik mit einem kleinen persönlichen Jahresrückblick 2025. Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Zuhören, so wie wir hier auch bei der Aufnahme. Ich wünsche euch natürlich, Manon und Demian, einen guten Rutsch ins neue Jahr und auch an unsere Hörerinnen: Kommt gut ins neue Jahr und habt ein ganz tolles Jahr 2026. Schönen Rutsch! Guten Rutsch euch auch! Ja, tschüss! Ciao!“ „Oh Gott, Geschichten aus der Mathematik. Das Impressum kommt noch. Das Impressum, Leute, lacht mich! Geschichten aus der Mathematik ist eine Kooperation vom Podcast Radio detektor.fm und Spektrum der Wissenschaft. Die Idee für den Podcast kommt von Demian Naulgoos und über unsere Lieblingsmomente aus den Geschichten aus der Mathematik 2025 referiert haben ebenfalls Demian Naulgoos, Manon Bischoff und ich auch. Die Redaktion für diese Folge hat Charlotte Thielmann übernommen. Die Musik kommt von Tim Schmutzler. Die Folge produziert hat Benjamin Serdani und die Moderation oder der Versuch dessen kommt von mir, Karolin Breitschädel. Alle Folgen findet ihr auf detektor.fm und Spektrum.de.“ „Ja, nicht schlecht. Also das hat wahrscheinlich auch keiner so vor ihm geschafft. Ergibt das Sinn, dass ich das sage? Nein, ich glaube, ich darf nicht immer so Blödsinn kommentieren. Der goldene Schlitten, der goldene Schlitten, der goldene Schlitten. Komm, Winter naht! Ich will unbedingt den Schlitten! Oh, die Hände! Also heutzutage, wenn du irgendjemandem ein Bild von Hilbert ohne Hut zeigst, dann werden die nicht erkennen. Wenn du mir ein Foto mit Hut zeigst, das ist der Hilbert! Ja, doch, stimmt. Und dann, also das erste, was mir angezeigt wird, genau, ist hier dieser Hut. Und dann gibt es keinen Hut und keine Brille und er sieht aus wie eine andere Person. Genau. Und er sieht auch richtig creepy aus. Du kannst mir nichts anderes erzählen. Er hat doch auch so tiefe Augenringe. Ich glaube, der hat nicht gut geschlafen. Zu viel Mathe! Zu viel Mathe und auch Mate. Also wenn man zu viel Mathe trinkt, das ist ja auch schlecht. Ja, sonst schläft man nicht. Dann macht man die Nacht durch mit wilden Rechnereien.“ „Ja, bei mir sind Hunde. Was geht da denn ab? Und Manon lacht so: Was soll das? Ich werde mal kurz zwei Minuten warten. Ja, können wir machen. Tut mir leid, das sind tatsächlich ganz liebe Straßenhunde. Das ist typisch Argentinien. Straßenhunde und die bellen, wenn hier Autos vorbeilaufen, äh fahren, die sie nicht kennen. Du kannst auch das sagen, also ihre Gemeinde. Du kannst auch das sagen, also ihre Gemeinde. Das soll dein Videocutcast machen. Entschuldigung, ich werde es dir auch machen, wenn du kurz dabei bist, mich anzusetzen. Und ich bin dran, der Weihnachtsmann. Ah ja, stimmt, das hatte ich schon fast wieder vergessen. Aber ist das nicht einfach nochmal genau das Gleiche? Dasselbe? Äh, dasselbe. Okay, ne, aber es sind 54 und 10, äh 44. Ja, okay, ich hinterfrag das jetzt nicht. Vielleicht haben sie den Weg von A nach B mit B von A nach A gleichgesetzt bei dem 44. Nee, bei dem 44 sind die Gespiegelten schon dabei. Achso, okay, egal. Ich sag’s jetzt einfach nochmal mit 44 und ja, weil ich hab’s extra nochmal nachgeguckt, ja. Äh, ich hab parallel nochmal nachgelesen, es sind doch 88. Sorry! Wow! Ui, äh, okay, kann er überhaupt ein normales Leben führen, wenn es, äh, wenn er… Oh nein! Nein! Also die Augen… mein Gesicht wird nicht aufgenommen, oder? Es wird aufgenommen, aber wir verwenden es nicht gegen dich. Ja, okay, du hast mich. Ich hab keine Ahnung. Ich, nee, ist okay. Ich würd sagen, ich auch nicht, aber ich kenn das Rezept. Aber ich weiß, wie’s geht. Aber ich wär nicht drauf gekommen. Total besserwisserisch, ne? Ist okay, ich bin hier nicht die Mathematikerin. Da sieht man mal, wo man als Mathematikerin überall landen kann. Nicht nur als Prof in der Uni, sondern auch in der Politik, wie Cédric Villani oder im Krieg, wie John von Neumann. Das sag ich viel zu fröhlich. Krieg! Cool, Leute! Manu hat doch gerade schon gesagt, dass er mit der Army zusammengearbeitet hat. Ja, das stimmt auch. Und er hat auch mit der Army zusammengearbeitet. Und Manu hat das ja auch gesagt. Aber hat er auch mit der Army zusammengearbeitet? Ich bin mir nicht sicher. Wieder Konzentration, tief einatmen. Okay, Kennedy will auf den Mond. Hm. Okay, soll er doch. Viel Spaß! Und ja, turns out, ich bin ein akademischer Nachfahrer von Leonhard Euler. Cool! Absolut Emotionslust, aber von mir aus ist mir das total wurscht. Man sagt ja oft: Never meet your idols. Aber das heißt, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass es nicht immer desillusionierend sein muss, wenn man seinen Vorbildern dann tatsächlich mal begegnet. Und das war… Yeah! Wies!