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Bild: Max Acronym | Shutterstock.com

Spektrum-Podcast | Kriminaltechnik

Wenn Pflanzen Mörder überführen

Mithilfe von Fingerabdrücken, Fußspuren und DNA trägt die Kriminaltechnik zur Aufklärung von Mordfällen bei. Immer wichtiger werden auch am Tatort entdeckte Pflanzen: Sie helfen sogar, jahrzehntealte Cold Cases zu lösen.

Die Kriminaltechnik sammelt Spuren und wertet diese aus. Damit sind die Kolleginnen und Kollegen von der Spurensicherung und aus den Laboren heute für die Verbrechensaufklärung mindestens genauso wichtig wie die eigentlichen Ermitterlinnen und Ermittler bei Polizei und Kripo.

Seit es gelingt, menschliche DNA selbst in kleinsten Rückständen an Tatorten zu sichern, hat sich die Kriminaltechnik zu einem der wichtigsten Gebiete der Strafverfolgung entwickelt. Unzählige Verbrechen und auch sogenannte Cold Cases, die teilweise Jahrzehnte her sind, konnten mithilfe der Wissenschaft aufgeklärt werden.

Doch nicht nur menschliche Spuren helfen bei den Ermittlungen. Auch Tierhaare und die DNA von Hunden oder Katzen haben schon zu Verurteilungen von Kriminellen geführt. In den vergangenen Jahren spielten zudem pflanzliche Spuren eine immer wichtigere Rolle.

Kriminaltechnik-Revolution

Moderne DNA-Analysen können auch an Tatorten entdecktes Pflanzenmaterial für die Kriminaltechnik nutzbar machen. Sie helfen insbesondere dort, wo andere Beweismittel fehlen oder unsicher sind.

Dabei markierte ein Cold Case aus dem US-Bundesstaat Arizona einen Meilenstein: 1992 wurde ein Mörder mithilfe von Samenhüllen eines Baums überführt, die sich in an seinem Fahrzeug befanden. Der weltweit erste Fall, bei dem Pflanzen-DNA vor Gericht als Beweis diente.

Auch in Deutschland kommt Pflanzen-DNA in der Kriminaltechnik immer mehr zum Einsatz. Ein Fall aus dem Jahr 2017 zeigt das Potenzial dieser Technik: Die Leiche eines jungen Mannes wurde in einem See in Baden-Württemberg entdeckt. Sie war in Plastikfolie verpackt, darin fanden sich auch Pflanzenreste. Die genetische Analyse von Eichenblättern führte zu einem ganz bestimmten Baum – und somit zum Tatort, an dem weitere Beweise gefunden wurden.

Wir werden in Zukunft noch öfter hören, dass ein Mörder mithilfe eines Laubblatts überführt worden ist.

Andreas Jahn

Andreas Jahn

Andreas Jahn ist Biologe und Redakteur bei Spektrum der Wissenschaft. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt er, wie die Pflanzen als stumme Zeugen der Anklage zum Einsatz kommen und warum ihr volles Potenzial erst allmählich erkannt und ausgeschöpft wird.

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