Die Ehe für alle
– Mai 2015: Irland legt vor. Die gleichgeschlechtliche Ehe bekommt bei einem Volksentscheid ein eindeutiges „Yes“ von den Wählern. Obwohl Irland als eher traditionell und katholisch geprägt gilt, stimmten fast zwei Drittel der Wähler dafür.
– Juni 2015: Die Debatte um die „Ehe für alle“ wird hitzig geführt, seit Jahren. In der Großen Koalition gibt es Streit darüber. Während es im Bundesrat eine Mehrheit für eine vollständige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften gibt, kommt es im Bundestag durch einen Zwischenruf zu einem Eklat. Und auch im Unionslager regt sich allmählich Widerstand.
– Juli 2015: Der US-Surpreme Court fällt eine Entscheidung, die weltweit Menschen spontan in Jubel und Begeisterungsstürme ausbrechen lässt. Gleichgeschlechtliche Partner dürfen künftig in allen Bundesstaaten der USA heiraten. Alles andere sei mir der Verfassung nicht vereinbar. Auch unser Grundgesetz gebietet Gleichberechtigung – Gegner aber verweisen auf den Schutz von Ehe und Familie. Damit wird die Frage, ob und wann Deutschland nachzieht, auch zu einer Juristischen.
– Oktober 2010: Justizminister Heiko Maas legt einen Entwurf für ein „Gesetz zur Bereinigung des Rechts der Lebenspartner“ vor. Dieses klammert die Ehe und das Adoptionsrecht jedoch weiterhin aus. „Die große Koalition wird mit diesem Gesetz auf jeden Fall nicht die Vorgaben erfüllen, die sie sogar im Koalitionsvertrag versprochen hat“, kritisiert unser Interviewpartner.
Benachteiligung von Frauen in Deutschland
– Der Mittelstand gilt als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In Deutschland gibt es rund 3,6 Millionen kleine und mittlere Unternehmen. 700.000 davon werden Frauen geführt: und es gibt Indizien dafür, dass es mehr werden. Über die Rollen von Frauen im Mittelstand: Zahlen, Fakten und Tendenzen.
– Schlechtere Aufstiegschancen und weniger Geld – Sexismus pur: Das ist auch in Deutschland für Frauen in der Wissenschaft ein Problem. Karriere an der Hochschule machen ist für Frauen ungleich schwerer. Wie kann man das lösen?
– Und auch an die Schulen haben wir 2015 geblickt: Mädchen sind schlecht in Naturwissenschaften, Jungs hassen Französisch und Deutsch? Solche Geschlechterrollen halten wir für längst überholt und einen einheitlichen Lehrplan für selbstverständlich. 2015 aber wurde ein nach Geschlechtern getrennter Unterricht wieder populär.
Zwei Frauen – zwei Erfahrungen
– Sie macht seit einem halben Jahrhundert Politik. Rita Süssmuth, ehemalige Ministerin für „Jugend, Familie und Gesundheit“ und Bundestagspräsidentin a.D. Pro Schwangerschaftsabbruch, Frauenquote und Einwanderungsgesetz: Rita Süssmuth positioniert sich nach wie vor klar – und macht damit zugleich deutlich, warum sie in der CDU als „Ausgestoßene“ galt.
– Humorlos. Aggressiv. Verbiestert. Hannah Lühmann schrieb auf, was sie am (Netz-)Feminismus so stört. Damit scheint sie vielen aus der Seele gesprochen zu haben. Weshalb sie #aufschrei & Co. als ungenügend und unproduktiv empfindet und sich im Feminismus-Diskurs mehr Intellektualität wünscht, haben wir sie gefragt.
Frauenrechte Weltweit
– Eine Abtreibung ist für Frauen im katholischen Polen kaum möglich. Darauf hat die Organisation „Women on Waves“ in diesem Jahr spektakulär aufmerksam gemacht. Mit einer Drohne haben die Aktivistinnen Abtreibungspillen über die deutsch-polnische Grenze geflogen.
– Im November dann wurde eine kleine Sensation Realität im streng-muslimischen Saudi-Arabien. Erstmals durften Frauen bei den Kommunalwahlen ihre Stimme abgeben und kandidieren. Tatsächlich wurden einige Vertreterinnen in die Gemeinden gewählt. Dennoch entzieht das streng-konservative Königreich den Frauen nach wie vor viele Rechte. Was ändert sich also mit dem Wahlrecht wirklich?